LoRaWAN in Friedrichshafen

In dem vom Innenministerium Baden-Württemberg geförderten Forschungsprojekt »Smart City LoRaWAN Integration Labs@BW« arbeiten das Fraunhofer IAO und das IAT der Universität Stuttgart gemeinsam mit verschiedenen Technologiedienstleistern und Kommunen an der Konzeption und Umsetzung innovativer IoT-Anwendungen auf Basis des LoRaWAN-Netzprotokolls. Dieses wurde speziell für die drahtlose und energieeffiziente Übertragung kleiner Datenmengen über große Entfernungen entwickelt.

Zwischen Oktober und Dezember dieses Jahres wird im Rahmen des Projekts in Friedrichshafen in Kooperation mit citysens und Fichtner IT-Consulting ein LoRaWAN-Netzwerk aufgebaut und drei verschiedene Use Cases implementiert.

Der erste Use Case zielt auf die Überwachung von Rettungszufahrten vor städtischen Gebäuden ab. Typischerweise kommen hier Bodensensoren zum Einsatz, die mittels eines Magnetometers minimale Veränderungen des Erdmagnetfeldes, wie sie beim Ein- und Ausparken von Fahrzeugen auftreten, erfassen. So auch in Friedrichshafen, zusätzlich werden aber an geeigneten Standorten Kamerasensoren als alternative Lösung getestet, die mittels KI-Bilderkennung DSGVO-konform Falschparker identifizieren. Schlagen die Sensoren Alarm, werden das Ordnungsamt und in den städtischen Gebäuden tätige Personen informiert, die nötigenfalls die Räumung veranlassen können.

Der zweite Use Case betrifft die Überwachung von Geldtaschen des städtischen Kurierdienstes sowie von Rettungsringen und -stangen mit Asset-Trackern, wodurch ein frühzeitiges und gezieltes Handeln bei verschiedenen Verlustszenarien wie Diebstahl und Vandalismus ermöglicht wird. Im Falle der Geldtaschen haben die Kuriere zudem die Möglichkeit, über einen in den Asset-Trackern integrierten Notfallknopf in Gefahrensituationen einen sofortigen, ortsbezogenen Alarm auszulösen.

Der dritte Use Case beinhaltet den mobilen Transport von Gateways – den Geräten, die bei LoRaWAN-Anwendungen für die Datenvermittlung zwischen Endgeräten, wie z. B. Sensoren, und einem Netzwerkserver zuständig sind – mit städtischen Fahrzeugen. Dies soll dazu beitragen, die Datenredundanz des stationären LoRaWAN-Netzes an wechselnden Standorten zu erhöhen und den Betrieb von Endgeräten auch außerhalb des stationären Netzes zu ermöglichen.

Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, findet die entsprechenden Ansprechpartner auf der LoRaWAN-Projektseite.