Smart City
Lebenswerte Orte in der Stadt
Projektträger: Kommune
Behörde: Stadt Pforzheim
Standort
Pforzheim
Start
01.01.2023
Dauer
3 Jahre / 4 Monate
Status
75%
Gesamtkosten
500.000 € bis 750.000 €

Kurzbeschreibung

Ziel des Projektes ist der Aufbau eines sensorunterstützten Managementsystem zur Klimawandelanpassung. Eine Zisterne, die sich unter dem Pfälzer Platz befindet, sorgt im Zusammenspiel mit verschiedenen Datenquellen für eine effektive und vollautomatisierte Bewässerung der Bäume. Erstmals in Pforzheim findet zudem das Konzept der Schwammstadt Anwendung. So soll das gespeicherte Wasser an heißen Tagen durch den Verdunstungseffekt wie eine natürliche Klimaanlage wirken. Dieser Effekt soll durch die vor Ort installierten Umweltsensoren gesteuert und gemessen werden.

Zielsetzung

Automatische Bewässerung und Pflege städtischer Grünflächen sowie Puffer bei Starkregenereignissen

Zielgruppe

Bürgerinnen und Bürger, Handel

Mehrwert für die Zielgruppe

Steigerung der Aufenthaltsqualität

Dies ist ein gefördertes Projekt

Ein Projekt im Rahmen der "Modellprojekte Smart Cities"

Herausforderungen

Wie kann man Hitzeperioden effektiv managen, Wasser sparen und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität an einem städtischen Platz steigern? Auch Pforzheim steht vor der Herausforderung, seine hochverdichteten, innerstädtischen Gebiete an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Besonders in der Innenstadt ist die Hitzebelastung im Sommer extrem hoch. Grüne Elemente, die das Stadtklima durch Schatten und Kühlung verbessern können, sind jedoch nur dann wirksam, wenn sie in Trockenperioden ausreichend bewässert werden – ein Unterfangen, das bisher personalintensiv und mit erheblichem Wasserverbrauch verbunden ist. Regenwasser wird bislang ungenutzt in die Kanalisation geleitet, anstatt es für die Bewässerung zu speichern. Bei Starkregenereignissen hingegen muss die Kanalisation entlastet werden. Die Balance zwischen Wasserspeicherung und Entlastung der Kanalisation ist eine zentrale Herausforderung, die durch klimatische Veränderungen an Bedeutung gewinnt.

Zentrale Erfolgsfaktoren

Pforzheim befindet sich noch in der Umsetzung seiner innovativen Wasser- und Hitzemanagementlösung, hat aber bereits erste Erfahrungen aus der bisherigen Umsetzung gesammelt. Durch eine kontinuierliche Überprüfung und Verbesserung der Effektivität und Effizienz des Messnetzes lernen wir das Mikroklima in der Stadt besser zu verstehen. Dazu erfolgt eine regelmäßige Auswertung der Messfrequenz, der Wahl der Messstandorte sowie der Datenübertragung via LoRaWAN. Diese kontinuierliche Evaluation gewährleistet einen effizienten Ressourceneinsatz und die Orientierung am optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Wir sammeln wertvolle Erfahrungen mit dem Klimamessnetz, die anderen Kommunen zugutekommen können. Von der Installation über die Auswahl der Sensoren und Messgrößen bis hin zur Datenübertragung bietet das Projekt umfassende Einblicke. Die Maßnahme soll als innovatives Pilotprojekt dienen, das zeigt, wie Wasserressourcen effizient gesteuert werden können.

Weiterführender Link

https://www.smartcity-pforzheim.de/news-ansicht/article/detail/News/lebenswerte-orte-in-der-stadt.html

Besonders hilfreich war

Der Pfälzer Platz, ein hochverdichteten Stadtplatz, dient uns als innovatives Reallabor für nachhaltige Stadtentwicklung. Durch den Einsatz von Sensoren, wie z.B. zur Detektion von Hitzeinseln, wird der Platz zu einem wichtigen Experimentierfeld. Die hier gewonnenen Erfahrungen sollen auch auf andere öffentliche Plätze in der Stadt übertragen werden. Um Hitzeinseln und Starkregenereignissen zu begegnen, soll erstmals in Pforzheim das Konzept der Schwammstadt Anwendung finden. Das Prinzip funktioniert wie folgt: Eine Zisterne unter dem Platz nimmt über die auf dem Platz integrierten Entwässerungsschienen Wasser auf, speichert es zwischen und gibt es durch ein intelligentes und vollautomatisiertes System, das den Wasserbedarf jedes Baumes zukünftig individuell bestimmt, wieder an die Bäume und Blumen ab. Dabei wird der lokale Wasserspeicher von einem Algorithmus gesteuert, der verschiedene Datenquellen berücksichtigt. Dazu gehören beispielsweise Daten von Sensorik im Boden, die die Feuchtigkeit misst, die aktuelle Wetterprognose sowie Daten über regionale Niederschlagsmengen. Dadurch wird der Wasserverbrauch erheblich reduziert und die Anzahl der Bewässerungsfahrten sinkt signifikant – möglicherweise entfällt sie sogar vollständig.

Lessons learned

Auf den ersten Blick nicht sichtbare Maßnahmen, wie hier die unterirdische Zisterne, bedürfen einer zusätzlichen Aufklärung und Kommunikation in der Bevölkerung und der Politik.
Dieses smarte System leistet einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und sensibilisiert die Bürgerschaft für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
Vor Ort informieren Infodisplays über die aktuellen Verbrauchsdaten und verdeutlichen so die Vorteile dieser umweltfreundlichen Technologie.

Projektpartner und Kooperationen

Bundesministerium — Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Krausenstraße 17-18
10117 Berlin
BMWSB@bmi.bund.de
https://www.bmwsb.bund.de/

Ansprechperson

Fabian Böpple

Marktplatz 1
75175 Pforzheim
07231-391601
fabian.boepple@pforzheim.de
https://www.smartcity-pforzheim.de

Projektkoordinator

Fabian Böpple

Marktplatz 1
75175 Pforzheim
07231-391601
fabian.boepple@pforzheim.de
https://www.smartcity-pforzheim.de