Mobilität und Verkehr
Intelligentes Parkraummanagementsystem
Projektträger: Kommune
Behörde: Stadt Aalen
Standort
Aalen
Start
12.05.2020
Dauer
3 Jahre / 10 Monate
Status
100%
Gesamtkosten
> 1 Million €

Kurzbeschreibung

Die aktuelle Verkehrslage ist über Google Maps & Co. leicht abrufbar, doch vergleichbare Dienste für freie Parkplätze sind rar. Parksuchverkehr verursacht unnötigen Mehrverkehr und Emissionen. Die Stadt Aalen begegnet diesem Problem mit einem intelligenten Parkraummanagement, das Verkehrsteilnehmer gezielt zu freien Stellplätzen führt. Dies wird durch moderne Sensorik und ein dynamisches Leitsystem realisiert.

Zielsetzung

Ziel war die Reduzierung des Parksuchverkehrs durch eine dynamische Steuerung in Form eines Parkleitsystems. Dieses soll Staus, Emissionen und Lärm minimieren.

Zielgruppe

Autofahrer, Anwohner, Stadtverwaltung, Einzelhandel, Kommunen mit Interesse an Smart-City-Konzepten

Mehrwert für die Zielgruppe

Weniger Staus und Lärm, geringere Emissionen, bessere Verkehrssteuerung für die Stadtverwaltung, attraktivere Innenstadt, effizientere Parkplatzsuche auch bei Veranstaltungen oder Sperrungen

Dies ist ein gefördertes Projekt

Gefördert durch das Innenministerium Baden-Württemberg

Herausforderungen

1. Klare Ziel- und Anforderungsdefinition: eine der größten Herausforderungen bestand darin, die Ziele und Anforderungen eindeutig zu definieren. Besonders die dynamische Routenführung erforderte eine detaillierte Planung der Anzeigetafeln –hinsichtlich ihrer Standorte als auch der angezeigten Informationen. 2. Gestaltung und Platzierung der Anzeigetafeln: die Größe der Tafeln musste sorgfältig gewählt werden. Während größere Tafeln mehr Informationen darstellen können, verursachen sie auch höhere Kosten und benötigen mehr Platz. Hier galt es, eine optimale Balance zu finden. 3. Nutzerfreundlichkeit und intuitive Gestaltung: ein weiterer zentraler Punkt war die Benutzerfreundlichkeit des Systems, insbesondere der digitalen Anzeigetafeln. Es musste entschieden werden, ob der Fokus auf eine allgemeine Steuerung des Verkehrsflusses oder eine gezielte Wegführung gelegt wird. Zudem war es essenziell, das System so zu gestalten, dass es für Nutzer intuitiv verständlich bleibt. 4. Wettbewerb mit privaten Navigationsdiensten: ein zusätzliches Problem stellte der Wettbewerb mit Anbietern wie Google Maps dar. Hierbei wäre eine Schnittstelle zur Integration sinnvoll. Allerdings verfügt eine einzelne Kommune nur über begrenzte Verhandlungsmacht. 5. Optimale Positionierung der Kameras: sie mussten so ausgerichtet werden, dass eine zuverlässige Erfassung der Fahrzeuge gewährleistet ist. Gleichzeitig sollte ihre Positionierung Potenzial für weitere Anwendungen bieten.

Zentrale Erfolgsfaktoren

Die erfolgreiche Umsetzung und der Betrieb des Projekts basierten auf mehreren zentralen Faktoren. Eine klare Projektstruktur mit definierten Arbeitspaketen sowie die enge Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Technologiepartnern und externen Dienstleistern waren essenziell. Eine detaillierte Planung der Parkleitrouten, Sensorstandorte und LED-Matrix-Tafeln erforderte intensive Abstimmungen mit verschiedenen Ämtern. Besondere Herausforderungen ergaben sich durch Genehmigungsprozesse und bauliche Rahmenbedingungen. Operativ umfasste das Projekt die Installation von 32 Sensoren, die Inbetriebnahme der dynamischen Parkleitsysteme und die Integration der Sensordaten in die städtische Verkehrssteuerung. Um eine zuverlässige Funktion zu gewährleisten, wurde die Sensorplatzierung kontinuierlich optimiert. Die Koordination zwischen Hard- und Softwareanbietern spielte eine entscheidende Rolle für eine stabile Datenübertragung und die Echtzeit-Anzeige auf den dynamischen Tafeln. Eine transparente Kommunikation mit der Bevölkerung und Stakeholdern war essenziell, um Akzeptanz zu schaffen. Das Projekt wurde auf Konferenzen und in Fachmedien vorgestellt. Zur langfristigen Sicherstellung des Betriebs wurden regelmäßige Wartungen durchgeführt, die Software optimiert und Erweiterungsmöglichkeiten evaluiert.

Weiterführender Link

https://www.aalen.de/inkomo-4-0.154351.25.htm

Besonders hilfreich war

Das intelligente Parkleitsystem basiert auf der Kombination aus smarten Sensoren und dynamischen LED-Matrix-Tafeln, um den Parksuchverkehr effizient zu reduzieren und den Verkehrsfluss zu optimieren. Nach einer Analyse der städtischen Verkehrsinfrastruktur wurden 32 hochpräzise Sensoren an strategisch relevanten Standorten installiert. Diese Sensoren erfassen in Echtzeit die Belegung von rund 2.500 Stellplätzen und übermitteln die Daten an eine zentrale digitale Plattform. Von dort werden die Informationen an 20 großflächige LED-Matrix-Tafeln und 13 digitale Wegweiser weitergeleitet, die Autofahrer gezielt zu freien Stellplätzen lenken. Dadurch wird Parksuchverkehr erheblich reduziert, die Nutzung vorhandener Parkflächen optimiert und eine effizientere Verkehrssteuerung ermöglicht. Die technologische Umsetzung erfolgte in Zusammenarbeit mit führenden Technologiepartnern, darunter die Bernard Gruppe für Hardwareintegration und Swarm Analytics für die KI-gestützte Datenauswertung. Neben der technischen Realisierung spielte die Kommunikation mit der Bevölkerung und anderen Kommunen eine zentrale Rolle. Durch Pressearbeit, Fachveranstaltungen und gezielte Öffentlichkeitsarbeit wurde frühzeitig Transparenz geschaffen und die Akzeptanz der Bürger gestärkt. Zudem förderte die Präsentation des Projekts den Austausch mit anderen Städten, wodurch Erfahrungen weitergegeben und Übertragbarkeit ermöglicht wurden. Durch diese Maßnahmen entstand ein effizientes, nachhaltiges und skalierbares Parkleitsystem, das nicht nur in Aalen, sondern auch in weiteren Städten angewendet werden kann.

Lessons learned

Politische Unterstützung & Finanzierung: frühzeitige Einbindung von Fördermitteln sichert politische Zustimmung und reduziert finanzielle Hürden.
Technische Voraussetzungen prüfen: eine Bestandsaufnahme bestehender Systeme erleichtert die Integration und verhindert technische Probleme.
Pufferzeiten einplanen: unerwartete Verzögerungen durch Lieferengpässe oder Abstimmungen können durch realistische Zeitplanung abgefedert werden.
Bauliche Planung frühzeitig integrieren: digitale und infrastrukturelle Maßnahmen sollten koordiniert werden, um Verzögerungen und Mehrkosten zu vermeiden.

Projektpartner und Kooperationen

Landesministerium — Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen

Willy-Brandt-Straße 41
70173 Stuttgart
poststelle@im.bwl.de
https://im.baden-wuerttemberg.de

Unternehmen — BERNARD Gruppe ZT GmbH

Bahnhofstraße 19
6060 Hall in Tirol
info@bernard-gruppe.com
https://www.bernard-gruppe.com/de/

Unternehmen — Urban Software Institute GmbH

Zwickauer Str 223a
09116 Chemnitz
info@ui.city
https://www.ui.city/

Unternehmen — Bernard Technologies GmbH

Elsenheimerstraße 45
80687 München
info@bernard-gruppe.com
https://www.bernard-gruppe.com/de/unternehmen/bernard-technologies-gmbh/

Ansprechperson

Michael Ilg

Marktplatz 30
73430 Aalen
07361 52-1315
tiefbauamt@aalen.de
https://www.aalen.de/inkomo-4-0.154351.25.htm

Projektkoordinator

Timo Hirzel

Marktplatz 30
73430 Aalen
07361 52-1827
Timo.Hirzel@aalen.de
https://www.aahdhgemeinsamdigital.de/