Morgenstadt Werkstatt 2020 – Das Innovationsfestival für digitale Zukunftskommunen

Wie kann die Digitalisierung gestaltet werden, um das Leben und Arbeiten der Menschen zu verbessern? Vor dem Hintergrund dieser Frage kamen am 5. und 6. März über 600 Teilnehmende auf der Morgenstadt Werkstatt 2020 am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zusammen, um gemeinsam Ideen und Lösungen zu diskutieren und zu entwickeln.

Organisiert von der Digitalakademie@bw und des Fraunhofer IAO hat sich die seit 2016 regelmäßig stattfindende Morgenstadt-Werkstatt inzwischen zur landesweiten Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Kommunen, Landkreisen, Industrie, Forschung und Politik sowie als Inkubator für Kooperationen und digitale Innovationen entwickelt. Die Werkstatt bietet an zwei Tagen Raum für Austausch und Kreativ–Brainstorming im Hinblick auf relevante Zukunftsthemen der digitalen Kommune, Gesellschaft und Verwaltung. Sie zielt darauf ab, im Rahmen der Digitalisierungsstrategie digital@bw des Landes den digitalen Wandel in Städten, Landkreisen und Regionen innerhalb Baden–Württembergs zu unterstützen sowie das Bundesland als digitale Leitregion in Deutschland und Europa zu etablieren.

In verschiedenen Formaten, wie Key Notes, Workshops, Planspielen, Serious Gaming und Prototyping und einem Markt der Innovationen konnten sich die Teilnehmenden mit neuen und bekannten Themen auseinandersetzen.

Den ersten Tag eröffnete Stefan Krebs, der als CIO/CDO des Landes Baden-Württemberg die gesamte IT-Strategie der Landesverwaltung steuert. Thomas Strobl, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration und stellvertretender Ministerpräsident von Baden-Württemberg hieß alle Teilnehmenden am zweiten Tag der Morgenstadt-Werkstatt willkommen. Er beteuerte, sichtlich stolz auf die Fortschritte des digitalen Wandels in Baden-Württembergs und seiner nationalen Vorreiterrolle zu sein, machte aber auch auf die zukünftigen digitalen Herausforderungen aufmerksam, die gemeinsam angegangen werden müssen. Die regelmäßige Morgenstadt-Werkstatt spiele dabei eine zentrale Rolle, da sie die wichtigen Akteure im Land aus Verwaltung, Wirtschaft, Forschung, Gesellschaft und Politik zusammenbringe.

Dies macht auch die positive Entwicklung der Morgenstadt-Werkstatt deutlich: 2017 beteiligten sich 30 Kommunen und Landkreise Baden-Württembergs an der Vernetzungs-Veranstaltung, im Jahr darauf waren es bereits 50 und nun über 70 Kommunalverwaltungen, die mit über 180 Teilnehmenden vor Ort waren. Festzustellen ist hierbei, dass sich sowohl kleine Gemeinden, Mittel- und Großstädte gleichermaßen einbrachten, um den flächendeckenden Wissens- und Erfahrungsaustausch voranzubringen. So konnten z. B. die kommunalen Digitallotsen Baden-Württembergs, Verwaltungsmitarbeitende als digitale Multiplikatoren und Impulsgeber, die notwendige Transformations- und Veränderungsprozesse in den Verwaltungen anregen und Digitalisierungsprojekte vorantreiben, in verschiedenen Workshops und Kreativformaten Ideen und Ansätze für die Anwendung in der Kommune entwickeln und diskutieren.

Die vielen und vielfältigen Formate, die an den beiden Werkstatt-Tagen angeboten wurden, ermöglichten es den Teilnehmenden z. B. durch VR/AR und weiteren Anwendungspräsentationen, in Workshops, Serious Gaming und spielerischen Kreativformaten Digitalisierung aus verschiedenen Perspektiven zu erleben. In zwanzig spannenden Key Notes, darunter Impulse aller Spitzen der kommunalen Landesverbände, von Bürgermeister und OB-Kandidat Marian Schreier als OpenGovernment-Verfechter, der dänischen Generalkonsulin Lina Gandlose Hansen und Dr. Tobias Bringmann, Geschäftsführer des VKU e.V. BW, gewährten die Referentinnen und Referenten Einblicke in bewährte Vorgehensweisen, teilten ihre Erkenntnisse mit dem Publikum und gaben inspirierende Ausblicke. Drei Podiumsdiskussionen zu den Themen »Do’s and Don’ts der kommunalen Digitalisierung«, »Werte urbaner Daten« und – passend zum Ambiente des Abendprogramms – »Nighttime Economy« befeuerten die Diskussionen und den kritischen Austausch zwischen Teilnehmenden und Experten. Herzstück der Werkstatt waren zwanzig halbtägige Workshops, in denen zu aktuellen und relevanten Digitalisierungsthemen gemeinsam an Lösungen gearbeitet werden konnte.

Ob Praktiker oder Visionär – die Angebote wurden so ausgewählt und gestaltet, dass für jede*n was dabei war: von der Hilfestellung für Ausschreibung und Auftragsverfahren über Möglichkeiten der digitalen Bürgerbetiligung bis hin zu Themen wie der urbanen Sicherheit in der Smart City und digitale Lösungen im Energiesystem. Auch die beliebte Civil City Challenge durfte nicht fehlen. Dem interaktiven Plan- und Rollenspiel wurde abermals ein ganzer Stream gewidmet, der es den Teilnehmenden spielerisch ermöglichte aus unterschiedlichen Rollen städtischer Akteure heraus, gemeinsam innovative Lösungsansätze für ein reales Stadtquartier zu entwickeln. Zum Abschluss der Werkstatt gab es einen kreativen City Slam, bei dem Gäste und Wissenschaftler ihre Forschungsthemen zu Stadt und Digitalisierung in wenigen Minuten auf unkonventionelle Weise präsentierten.

Nun geht es darum, die Inspirationen, das Gelernte und die vielversprechenden Ideen und Partnerschaften, die an den zwei Tagen der Werkstatt geschaffen wurden, zu verstetigen und in die Praxis zu übertragen. Dies wird die Digitalakademie@bw mit ihren Modulen und Leistungsangeboten unterstützen.

Kontakt

Herr Steffen Braun
E-Mail-Adresse: Steffen.Braun(@) iao.fraunhofer.de
Leiter der Geschäftsstelle der digitalakademie@bw